| 31 März 2018 |
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Nach mehrstündigem Spaziergang zur Burg Steinsberg und zurück entsende auch ich mit Beethovens einziger Oper „Fidelio“ österliche Grüße!
ROCCO
Nur hurtig fort, nur frisch gegraben,
Es währt nicht lang‘, er kommt herein.LEONORE
Ihr sollt ja nicht zu klagen haben,
Ihr sollt gewiss zufrieden sein.ROCCO
Komm, hilf doch diesen Stein mir heben –
Hab‘ acht! – Hab‘ acht!
Er hat Gewicht!LEONORE
Ich helfe schon – sorgt Euch nicht;
Ich will mir alle Mühe geben.ROCCO
Ein wenig noch!LEONORE
Geduld!ROCCO
Er weicht.LEONORE
Nur etwas noch!ROCCO
Es ist nicht leicht!ROCCO
Nur hurtig fort, nur frisch gegraben,
Es währt nicht lang‘, er kommt herein.LEONORE
Lasst mich nur wieder Kräfte haben,
Wir werden bald zu Ende sein.
Wer du auch seist, ich will dich retten,
Bei Gott! Du sollst kein Opfer sein!
Gewiss, ich löse deine Ketten,
Ich will, du Armer, dich befrein.ROCCO
Was zauderst du in deiner Pflicht?LEONORE
Mein Vater, nein, ich zaudre nicht.ROCCO
Nur hurtig fort, nur frisch gegraben,
Es währt nicht lang‘, so kommt er her.LEONORE
Ihr sollt ja nicht zu klagen haben,
Lasst mich nur wieder Kräfte haben,
Denn mir wird keine Arbeit schwer.
| 17 März 2018 |
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„Happy Birthday“ in der Manier von Beethoven, Chopin, Brahms, Bach und Mozart.
| 16 Oktober 2017 |
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Der pythische Sieger [1]Erklärung zum ‚Pythischen Sieger‘
Musik
Ludwig van Beethoven [2]Mondscheinsonate
Apoll,
dem nie die blanke Waffe ward gewogen,
seit jeher schon mit leichtem Saitenspiel
der Herzen Gram bezwungen:
„Wirf‘ die Leier hinweg
und greife zum nächtlichen Raum
kühler Schöne!“
Spanne mit seidenem Band
Selenes halbmonden Bogen
silbernen Klangs!
Sternengleis pfeilt der harmonische Ton,
der zielgewiss niederstreckt
der Allgegenwart dumpfer Gesinnung!
→ Hephaistos‘ Kunstschmiede
Fußnoten
| 17 August 2017 |
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„Was sagen Sie, Herr Haydn?“
„Sehr lang, sehr ermüdend…“
„Aber ungewöhnlich, nicht wahr?“
„Ungewöhnlich?
Er hat getan, was noch nie ein Komponist versucht hat.
Er hat sich selbst zum Mittelpunkt des Stücks gemacht.
Er bietet uns einen Einblick in seine Seele.
Darum ist es wohl so laut.
Es ist etwas ganz Neues –
Der Künstler als Held.
Ganz neu.
Ab heute wird alles anders sein.Joseph Haydn, 01:17:44 ff.
| 22 Juli 2017 |
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Ruhestatt
Deinem gleisenden Sonnentempel gleich,
strahlender Helios,
der nach weilender Siegesmacht
nachtesnahend nunmehr den matten Heldentod
blutzerfließend im finst’ren Schattenmeer erstirbt,
so lass der Seele wankender Säulenbau mir erbeben!
Lass die meinige Schmerzensglut
im heilenden Lebensschoße weiblichen Gefildes
in laut’ren Marmortränen sich ergießen
und Lind’rung widerfahren!
Lass schmiegender Hände Streicheswalten
die aufgescheuchten Seelenwogen
besänftigend mir ebnen!
Lass den fliederduften Haareswall
mich bergen in seinem schattigen Elysium,
entreißend dem irdischen Wahne,
des Schicksals rauer Odem!
Lass im flammenden Augenschein ruhenden Trostes
der Seele Einklang mich erlauschen
und dann in ihres Schoßes Purpurmantel,
seligste aller Stätten,
auf ewig mich versenken!
→ Eherne Welt
Fußnoten
| 22 September 2015 |
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Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen,
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken läßt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
| Dichtung | Rainer Maria Rilke | |
| Lesung | Oskar Werner |










































