Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

9 
 Juni 
 
2008


 

Täglich geh ich heraus, und such ein Anderes immer,
Habe längst sie befragt, alle die Pfade des Lands;
Droben die kühlenden Höhn, die Schatten alle besuch ich,
Und die Quellen, hinauf irret der Geist und hinab,
Ruh erbittend […]

Auszug aus Hölderlins Elegie “Menons Klagen um Diotima”

 

Auch ich entfloh einst der traulichen Stube, befahl mich der Fremde
an: Was der Weltlärm verschwieg, durft’ ich im Stiller’n gewahr’n.
Bleibet mir treu, ihr holden Phantome besserer Welten,
euren ewigen Trost schließ’ in den Busen ich ein!

 

→ Meine Gedankenpfade

 
 
6 
 Mai 
 
2008


 

Fröhlichs Konzept, nämlich das der Basalen Stimulation, er-
freuet sich großer Beliebtheit. Doch in der Begeisterung Chor er-
tönen auch Stimmen des Zweifels und trüben den munteren Reigen.

Zu intim sei zunächst das körperbetonte Verhältnis
in der dyadischen Konstellation, das Vertrauen voraussetzt,
nicht aber immer beim Kind Erwiderung findet, denn allzu
häufig war doch der Wechsel bisher’ger Pfleger: durch tausend
Hände gereicht schmolz im flüchtigen Wechsel menschlichen Gegen-
übers jeglich Vertrauen in feste, verlässliche Größen.

Oftmals verfällt in der Pflege auch vieles mechanischem Walten.
So auch bestünde Gefahr in wohl liebvollem Umgang bei Achtung
menschlicher Würde, doch letztlich muss es [das Kind] erdulden die Handlung,
der therapeutischer Zweck auferliegt, ihr still sich ergeben.

Letztlich setzt das Konzept theoretische Kenntnis voraus, die
oft gar den Lehramtsanwärtern im gängigen Studium verwehrt bleibt.

[Zuletzt editiert – 06.06.08 – 22:16]

Dieses Gedicht in Hexameter entstand im Rahmen einer Hausaufgabe in der Veranstaltung “Grundlagen in der Schwerstbehindertenpädagogik” unter Prof. Dr. Wolfgang Lamers.
Die kritischen Einwände zu Fröhlichs Konzeption werden von mir nicht unbedingt geteilt, sondern ich las mich über die Studenten-Plattform Stud.IP in die Beiträge der anderen Seminarteilnehmer ein, übernahm abwägend den Inhalt und schrieb den Text am 28. Mai 2008 als eine Art Fingerübung zum Hexameter-Versmaß.

 
 
17 
 März 
 
2008


 


Garderobe. Quelle: Wikipedia

 
Die Einrichtungsgegenstände

Man stelle sich folgende Situation vor:

Samstag Abend, 20 Uhr, Theatervorstellung.
Schon gut eine halbe Stunde zuvor strömen Menschenmassen in die Stadthalle und geben ihre Mäntel an der Garderobe ab.

Unmengen an Kleidungsstücken!
Unmengen an persönliches Eigentum, das nach der Veranstaltung wieder an den Besitzer wechseln soll.
Eine logistische Herausforderung!
Eine unüberwindbare Herausforderung?

Nicht mit dem richtigen System!
Jeder Kleiderhaken ist nummiert und lässt sich ohne größeren Suchaufwand dank der systematischen, aufsteigenden Reihenfolge leicht wiederfinden.
Wird ein Kleidungsstück an einen Garderobenhaken gehängt, so wird dem Besitzer ein Garderobenmarke ausgehändigt, auf der die Hakennummer versehen ist.
Jederzeit lässt sich mittels dieser Garderobenmarke bei noch so großer Anzahl an Mänteln, bei noch so großem Besucherstrom, mit treffsicherer Leichtigkeit eine Verbindung (“Assoziation”) zwischen Besitzer und Kleidungsstück herstellen.
Interessant ist, dass die Kleiderhaken “fest installiert” sind und somit eine “gefestigte Ordnung” garantieren.

 
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