9 Mai 2016 |
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„Liebe“ ist kein Zustand, mehr ein (Annäherungs-)Prozess gemeinsamen und gegenseitigen Entdeckens auf gleicher Augenhöhe, den Anderen (selber-)entdecken(-lassen) und nicht (fremd-)akzeptieren vorgesetzter Tatsachen.
Nachtrag vom 06.05.2018
„Liebe“ ist für mich ein pseudoromantischer Begriff / Fehlgriff, ein Passepartout für alle möglichen Regungen emotionaler Natur: „Ich liebe Erdbeer-Eis“, „Ich liebe den blauen Himmel“, „Ich liebe die bunten Blätter im Herbst“, …
Ich vermeide daher den Begriff „Liebe“ aufgrund seiner Bedeutungsüberfrachtung und wähle lieber den Begriff „Seelenverwandschaft“, „Gleichklang der Gemüter“, wobei bei letzterem nicht unbedingt die selbe Melodie auf gleichem Instrument gespielt werden muss, es dürfen auch, sofern sie harmonisch sind, auch Dreiklänge (keine Dreierbeziehung!) gespielt werden.Ebenso halte ich auch nichts von „Treue“, sondern mehr von einem „(geknüpften) Herzensband“.
Mein Hund ist mir „treu“, weil ich sein Alphamännchen bin und weil er sein Fressen von mir bekommt.
Und nebenbei kann ich heutzutage auch „Treuepunkte“ in jedem Discounter sammeln…
15 Februar 2008 |
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Wieso ich für meinen Blog das Theme „Painted Desert“ gewählt habe?
Lawrence von Arabien, ein Brite und glühender Freund der Araber, wurde einmal die Frage gestellt, was er an der Wüste so interessant fände.
Seine Antwort war simple: »Weil sie sauber ist!«
Und gerade darin sehe ich auch das Besondere an diesem doch so reizarmen und kargen Landstrich, weil er »sauber« ist, weil er »rein« ist von all dem oft wirren Alltagslärme, vom geschäftigen Getriebe der Welt.
Weil es in dieser Stille gestattet ist, in Besinnung zu sich selbst zu kommen und jeglicher kultureller Errungenschaft, jedem Aufgebot an Menschengetümmel entschlagen ist.
Der Wüste wohnt meditativer Charakter inne, ein Ort der Transzendenz, der inneren Einkehr.
Nicht umsonst zog es die Propheten des Alten Testamentes in diese Einöde, um sich für den an sie ergangenen Sendungsauftrag vorzubereiten.
Selbst Jesus durchschritt vor seinem öffentlichen Wirken die Wüste und rüstete sich geistig.
Die Wüste als Schmelztigel besitzt Läuterungscharakter, entschlackt von Alltagsrückstanden, lässt Kräfte sammeln, sich neu ausrichten.
Wie das Volk Israel, das durch Selbstanmaßung Gott lästerte, 40 Jahre durch die Wüste ziehen musste, um einen Prozess der Reinigung zu erfahren, so finde auch ich mich auf meinem „Wüsten-Blog“ dem Prozess ständiger Reinigung unterworfen.
Täglich neu will ich ihn entschlacken, meinen Schreibstil von allem Derben, von allem Nichtigen und sinnlos dahin schwafelndem Redeschwall.
Möchte mich sammeln, besinnen, neu ausrichten.