Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

5 
 September 
 
2020

abgelegt in
Gedankenschau

 

Ein Vater sagte zu seiner Tochter: Du hast deinen Abschluss mit Auszeichnung gemeistert, ich schenke dir das Auto, das ich vor vielen Jahren selbst gefahren habe, es ist schon etwas älter.
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Aber bevor ich ihn Dir gebe, bringe ihn zum Gebrauchtwagenmarkt in der Innenstadt, sage ihnen, dass ich ihn verkaufen möchte und schaue, wie viel sie Dir anbieten.
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Die Tochter ging zum Gebrauchtwagenplatz, kehrte zu ihrem Vater zurück und sagte: “Sie haben mir 1.000 Dollar angeboten, weil es sehr abgenutzt aussieht”. Der Vater sagte: ” Bringe ihn zum Pfandleiher.” Die Tochter ging zum Leihhaus, kehrte zu ihrem Vater zurück und sagte: “Das Leihhaus bot mir 100 Dollar an, weil es ein sehr altes Auto war. Der Vater bat seine Tochter, zu einem Autoclub zu gehen und ihnen das Auto zu zeigen.
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Die Tochter brachte das Auto zum Club, kehrte zurück und sagte zu ihrem Vater: “Einige Leute im Club boten 100.000 Dollar dafür an, da es sich um einen Nissan Skyline R34 handelt, ein ikonisches und von vielen gesuchtes Auto.
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Der Vater sagte zu seiner Tochter: “Ich wollte, dass Du weißt, dass der richtige Ort Dich auf die richtige Weise wertschätzt”. Wenn Du nicht geschätzt bist, sei nicht böse, das bedeutet, dass Du am falschen Ort bist. Diejenigen, die Deinen Wert kennen, sind diejenigen, die Dich schätzen. Halte Dich niemals an einem Ort auf, an dem niemand Deinen Wert erkennt!

Quelle: unbekannt

 
 
11 
 August 
 
2018

abgelegt in
Gedankenschau

 

Über die ambivalent gelagerten
romantischen Vorstellungen der Geschlechter

 
Frauen projezieren Romantik in sinnlich-situative und sozial-pragmatische Momente.
Eine Frau möchte ihre Sinne erfreut wissen und sich innerhalb eines Sozialgefüges wertgeschätzt wissen und von ihren rollenzementrierten “Aufgaben” befreit fühlen.
Bekocht z.B. der Mann eine Frau mit einem selbst zugerichteten Abendessen -Liebe geht bekanntlich durch den Magen-, so werden nicht nur die Sinne der Frau bedient (kerzenbeflammter, dekorativ eingedeckter Tisch bei melodiösem Säuselwind und wohlduften, beschauchlichen Blumen), sondern der Mann kann auch beim anschließenden Alleingang des Abspülens die Frau bei häuslichen Tätigkeiten entlasten, während sich diese bereits zum gemeinsamen Fernsehabend auf dem Sofa niederlässt.

Männer sind eher bestrebt, schon aus der überlieferten Tradition des Jägers heraus, Gefühle und Gedanken zu verinnerlichen.
Die strategische Planung einer Jagd auf Mammuts kann nicht praktisch am lebenden Objekt vollzogen werden. Der Verlust des eigenen Lebens oder eines jagdzielerhöhenden Teampartners und damit die Gefährdung der eigenen Sippe durch Verlust einer Nahrungsquelle wäre bei einem Misserfolg zu hoch.
Der Mann vergeistigt daher sein Innenleben, wo er sanktionsfrei seine Ideen wälzen kann und projeziert sie auf nicht-sinnliche Objekte.
Zwangsläufig geht damit stückweit ein Realitätsverlust und ein fehlender Pragmatismus einher.

Die Lösung liegt vermutlich auch hier im goldenen Mittelweg: realitätsbezogene weibliche Wahrnehmung und fantasie-enthobene männliche Wirklichkeit.
Z.B. könnte der Mann die Frau beim Haushalt entlasten, indem er nicht einfach die Wohnung saugt und mit einem erhöhten Reinlichkeitsgrad den sinnlichen Aspekt der Frau befriedigt. Nein, er könnte dieses Vorhaben zu einer (heiligen) “Mission” erklären, den Sohnemann mit einem Handstaubstauger ausrüsten und mit diesem gemeinsam auf Staubkornjagd sich begeben. Somit könnte der Mann seine steinzeitlichen Triebe gleichfalls befreidigen und nebenbei noch mit der sinnvollen, zukunftsorientierten Beschäftigung des Kindes die Frau von der Aufsicht des Kindes erleichtern.

Frauen sind anders. Männer übrigens auch.
Diese Ambivalenz ist allerdings nicht immer leicht zu überbrücken, die Gegenpole zu vereinen, mitunter schwer umsetzbar.
Beide kommen jeweils aus einem anderen geistigen Kulturkreis und haben eine andere Sicht auf die Welt.
Keines der Geschlechter ist weder besser noch schlechter, sondern nur eben anders.
Und keines will mitunter nicht nachgeben…

Cyrano
Schöne Frauen, Himmelslicht,
Herabgesandt, uns Wonnen einzuhauchen,
Bezauberndes Geschlecht, wir Dichter brauchen
Zwar euren Reiz doch euer Urteil nicht.

Ich schreibe daher Frauen generell nicht (mehr) an, weil zwischen Frau und Mann unterschiedliche romantische Vorstellungen vorherrschen, die diametral auseinandergehen und meist zu Missverständnissen und Frustrationserlebnissen führen.

 
 
9 
 Mai 
 
2016

abgelegt in
Gedankenschau

 

liebe_ist_seine_traeume_zu_teilen

“Liebe” ist kein Zustand, mehr ein (Annäherungs-)Prozess gemeinsamen und gegenseitigen Entdeckens auf gleicher Augenhöhe, den Anderen (selber-)entdecken(-lassen) und nicht (fremd-)akzeptieren vorgesetzter Tatsachen.

Nachtrag vom 06.05.2018
“Liebe” ist für mich ein pseudoromantischer Begriff / Fehlgriff, ein Passepartout für alle möglichen Regungen emotionaler Natur: “Ich liebe Erdbeer-Eis”, “Ich liebe den blauen Himmel”, “Ich liebe die bunten Blätter im Herbst”, …
Ich vermeide daher den Begriff “Liebe” aufgrund seiner Bedeutungsüberfrachtung und wähle lieber den Begriff “Seelenverwandschaft”, “Gleichklang der Gemüter”, wobei bei letzterem nicht unbedingt die selbe Melodie auf gleichem Instrument gespielt werden muss, es dürfen auch, sofern sie harmonisch sind, auch Dreiklänge (keine Dreierbeziehung!) gespielt werden.

Ebenso halte ich auch nichts von “Treue”, sondern mehr von einem “(geknüpften) Herzensband”.
Mein Hund ist mir “treu”, weil ich sein Alphamännchen bin und weil er sein Fressen von mir bekommt.
Und nebenbei kann ich heutzutage auch “Treuepunkte” in jedem Discounter sammeln…