Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

22 
 Juli 
 
2017


 

[1]Bild-Quelle: Holyday Check
 
Musik
Ludwig van Beethoven [2]Sinfonie Nr.7 – Allegretto (Auszug)
[ Bemerkung zum Text ] [3] Ich distanziere mich explit zu Bezügen aus meinem privaten Umfeld, die rein zufällig wären und der Text darüberhinaus dem Jahre 2001(?) entstammt. Lediglich die Verortung im Gedichtezyklus “Mnemosynes Geleit” war angedacht.

Ruhestatt

Deinem gleisenden Sonnentempel gleich,
strahlender Helios,
der nach weilender Siegesmacht
nachtesnahend nunmehr den matten Heldentod
blutzerfließend im finst’ren Schattenmeer erstirbt,
so lass der Seele wankender Säulenbau mir erbeben!

Lass die meinige Schmerzensglut
im heilenden Lebensschoße weiblichen Gefildes
in laut’ren Marmortränen sich ergießen
und Lind’rung widerfahren!

Lass schmiegender Hände Streicheswalten
die aufgescheuchten Seelenwogen
besänftigend mir ebnen!

Lass den fliederduften Haareswall
mich bergen in seinem schattigen Elysium,
entreißend dem irdischen Wahne,
des Schicksals rauer Odem!

Lass im flammenden Augenschein ruhenden Trostes
der Seele Einklang mich erlauschen
und dann in ihres Schoßes Purpurmantel,
seligste aller Stätten,
auf ewig mich versenken! [4]Heimkehr - Hans Adolf Bühlerhttps://www.lyrik-klinge.de/wp-content/uploads/heimkehr_hans_adolf_buehler.jpg 441w" sizes="(max-width: 400px) 100vw, 400px" />
Hans Adolf Bühler (1877-1951)
→ zu Mnemosynes Geleit
Eherne Welt

Fußnoten[+]

 
 
2 
 Juli 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

In der Glaubenspraxis weniger religiöser Strömungen galt die Selbstkkasteiung als legitimes Mittel zur Erlösung seelischer Pein.

Die Einführung der Prügelstrafe (im Selbstvollzug an sich selbst) war gleichfalls ein probates Mittel psychischen Druckausgleichs.

Es gibt aber durchaus sublimere Formen zur Herstellung innerer Balance: klassische Musik, Poesie und Kunst allgemein.

 
 
15 
 März 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

Anrufe über Anrufe zuhauf an meinem Geburtstag…

Freunde, es ist von euch echt lieb gemeint und es freut mich Eurer Anteilnahme (ohne Ironie!) , aber bedenkt eines: Leben (in der rein quantitativen Aneinanderreihung der Lebensjahre betrachtet) ist ein PASSIVER Vorgang.

Denkt bitte auch an den AKTIVEN Vorgang, der mich überhaupt möglich gemacht hatte, damals vor 43 Jahren!

Ja, es war meine Mutter vor 43 Jahren, die in einem durchaus aktiven (schmerzhaften!!! Press-)Vorgang mich empfangen hatte, nach 9-monatiger Schwangerschaftstortour, in einem Akt jenseits männlichen Schmerzbewusstseins, lebenselemantarer Nähe und Schwangerschaftsrückbildungsmaßnahmen.
Und ich, als Mann? Ich atme nur, als Beitrag zum Leben… echt super!

Auch auf die Gefahr hin, als Muttersöhnchen abgescholten zu werden, hätte ich eine Bitte: Ruft vielleicht einfach einmal zur Abwechselung bei meiner Mutter an und bedankt euch bei ihr für den schmerzhaften Geburtsvorgang und die -im Rahmen ihrer Möglichkeiten- geleisteten Erziehungsarbeit – weitgehend OHNE Mann!

Eine wissenschaftliche Abhandlung über Geburtswehen allerdings als Mann hier zu zelebrieren, halte ich nicht nur für unabgebracht, sondern schlichtweg für dreist!

Vielmehr sollte man generell den Muttertag ABSCHAFFEN und ERSATZWEISE indes DEN MÜTTERN zum schmerzhaften Geburtstag ihrer Kinder gratulieren und auch etwaiger Fehlgeburten anteilhaft gedenken?
Dies wäre viel dienlicher!

Aber was rede ich wiederum als Single mit fehlender Stimme im Reichtstag…