Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

13 
 Oktober 
 
2012


 

Ich glaube, dass ein eventueller Mangel an Überblick in einer Klasse von Schwerstbehinderten nicht unbedingt am Schülerklientel liegt, sondern an der gewählten Organisationsform, mit der die Lehrkraft (und vielleicht auch die Schüler selbst) hinsichtlich der thematischen Transparenz ihre Probleme hat.

Man sollte sich daher z.B. im Kochunterricht von einer räumlich parallel strukturierten Form (die klassische Arbeitsteilung: verschiedene (Zubereitungs-)Handlungen werden zeitgleich von Schülerexpertengruppen bewältigt) entfernen, hin zu einer räumlich sukzessiv angelegten Form (Produktionsstraße) umschwenken. D.h. alles der Reihe nach abarbeiten!

Wieso? Das lässt sich biologisch erklären: Ein Tier passt sich der Umwelt an, der Mensch hingegen passt die Umwelt auf seine Bedürfnisse an, seinem individuellen Leistungsvermögen.
Im Klartext heißt dies: Nicht ich oder die Schüler (als Maß aller Dinge) müssen sich Strukturen (Umweltbedingen) anpassen, die Strukturen (Umweltbedingungen) haben sich den kognitiven Voraussetzungen dem Schülerklientel anzupassen.

Vielleicht sollte man daher einfachere Gerichte wählen?

Vielleicht sollte man Zubereitungsendprodukte wählen, die für die Schüler eine hohe Alltagsrelevanz haben (z.B. eine einfache Brotscheibe bestreichen unter Einübung feinmotorischer Auge-Hand-Koordination, dosierten Krafteinsatzes…) und im Gegenzug auf Koch(!)gerichte verzichten, die den Einsatz einer gefährlichen Herdplatte bedürfen, die die schwerstbehinderten Schüler im Wohngruppenalltag eh nicht alleine bedienen dürfen, der Einsatz einer ungefährlichen Mikrowelle aber nicht nur unbedenklich, sondern auch “lebensdienlicher” erscheint.
Nur so ein Impuls … viele Gedanken, die auf mich einprasseln.

Was kann der Schüler letztlich aus dem Unterricht für sich mitnehmen, was ist ihm lebensdienlich, was hat unmittelbare Alltagsbedeutung und Zukunftsrelevanz?
Was wollen wir als Lehrer eigentlich?
Und die Gedanken sind noch nicht zu Ende gedacht…

 
 
5 
 Oktober 
 
2012

abgelegt in
Bibelstellen | Christentum

 

Die Geschichte von Hiob behandelt die Frage, wie es sein kann, dass der gerechte Gott duldet, dass guten Menschen Böses widerfährt. Sie versucht zu beantworten, weshalb trotz Gottes Allmacht und Güte auch ein gerechter Mensch leiden kann. Sie wehrt sich gegen die fromme und einfache Annahme, dass das Leiden eine Strafe Gottes sei.

(Quelle: Wikipedia)

Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den Herrn traten, kam auch der Satan unter ihnen. Der Herr aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. Der Herr sprach zum Satan: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottes­fürchtig und meidet das Böse. Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen!

Der Herr sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem Herrn.

An dem Tage aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen, kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten, und die Eselinnen gingen neben ihnen auf der Weide, da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und traf Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. Als der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen, und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses; da fiel es auf die jungen Leute, dass sie starben, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte.

Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!

 

Übersetzung Martin Luther
Lesung Ben Becker
Bereitstellung 59Berger

 
 
23 
 September 
 
2012


 

Ich bin nicht der offizielle Kirchenjesus, der unter Polizisten, Bankiers, Richtern, Henkern, Offizieren, Kirchenbossen, Politikern und ähnlichen Vertretern der Macht geduldet wird.
Ich bin nicht euer Superstar, der seine Rolle am Kreuz für euch weiter spielt und dem ihr aufs Maul schlagt, wenn er aus der Rolle fällt […]!