13 Juni 2017 |
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DICHTUNG | Theodor Fontane | |
LESUNG | Florian Friedrich | |
BEREITSTELLUNG | Florian Friedrich |
An einem Sommermorgen
Da nimm den Wanderstab,
Es fallen deine Sorgen
Wie Nebel von dir ab.
Des Himmels heitere Bläue
Lacht dir ins Herz hinein,
Und schließt, wie Gottes Treue,
Mit seinem Dach dich ein.
Rings Blüten nur und Triebe
Und Halme von Segen schwer,
Dir ist, als zöge die Liebe
Des Weges nebenher.
So heimisch alles klinget
Als wir im Vaterhaus,
Und über die Lerchen schwinget
Die Seele sich hinaus.
14 September 2016 |
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Aquo-portero [1]Wasserträger
En mea vivo me faris multa erari. [2]In meinem Leben machte ich viele Fehler.
sed me penantis adsupre
aber als ich jeweils zur Linken und Rechten ein Sixpack Mineralwasser San Benedetto die Stufen meines Treppenhauses empormühte, wusste ich : 18 Liter (!) Wasser können in diesen Tagen kein Fehler sein.
Fußnoten
7 September 2016 |
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DICHTUNG | Rainer Maria Rilke | |
LESUNG | Oskar Werner | |
MUSIK | Peter Tschaikowsky | |
BEREITSTELLUNG | LYRIK & MUSIK |
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.