Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

12 
 November 
 
2015


 


Schöne Nacht,
Gestirne wandeln
Heilig über dir,
Und des Tags bewegtes Handeln,
Stillt zum Traum sich hier.

Was ich sehne,
Was ich fühle,
Ist nun doppelt mein,
Ach, in deiner keuschen Kühle,
Wird es gut und rein.

Und so bringst du
Diese Erde,
Bringst mein Herz zur Ruh,
Dass es still und stiller werde,
Schöne Nacht wie du.


Textdichter Carl Busse
Musik Wilhelm Nagel

 
 
5 
 August 
 
2015


 

DICHTUNG Friedrich von Matthisson
GESANG Fritz Wunderlich
KLAVIER Hubert Giesen
KOMPONIST Ludwig van Beethoven



Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten,
Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen,
Das durch wankende Blütenzweige zittert,
Adelaide!

In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen,
In des sinkenden Tages Goldgewölke,
Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis,
Adelaide!

Abendlüftchen im zarten Laube flüstern,
Silberglöckchen des Mais im Grase säuseln,
Wellen rauschen und Nachtigallen flöten,
Adelaide!

Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe,
Eine Blume der Asche meines Herzens.
Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen:
Adelaide!

 
 
16 
 September 
 
2012


 

Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr die Euern all,
O ihr Dankbaren, sie, euere Dichter schmäht,
Gott vergeb’ es, doch ehret
Nur die Seele der Liebenden.

Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst,
Da die knechtische jetzt alles, die Sorge, zwingt?
Darum wandelt der Gott auch
Sorglos über dem Haupt uns längst.

Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist
Zur beschiedenen Zeit, aber aus weißem Feld
Grüne Halme doch sprossen,
Oft ein einsamer Vogel singt,

Wenn sich mählich der Wald dehnet, der Strom sich regt,
Schon die mildere Luft leise von Mittag weht
Zur erlesenen Stunde,
So ein Zeichen der schönern Zeit,

Die wir glauben, erwächst einziggenügsam noch,
Einzig edel und fromm über dem ehernen,
Wilden Boden die Liebe,
Gottes Tochter, von ihm allein.

Sei gesegnet, o sei, himmlische Pflanze, mir
Mit Gesange gepflegt, wenn des ätherischen
Nektars Kräfte dich nähren,
Und der schöpfrische Strahl dich reift.

Wachs und werde zum Wald! eine beseeltere,
Vollentblühende Welt! Sprache der Liebenden
Sei die Sprache des Landes,
Ihre Seele der Laut des Volks!

 

Hier findet Sprach’ und Musik sich vereint, geschwisterlich traut!

 

Textdichter Friedrich Hölderlin
Lesung Christian Brückner
Musik Edward Elgar – Enigma Variationen – nimrod (adagio)
Bereitstellung 59Berger