7 Oktober 2012 | |
DICHTUNG | Erich Kästner | |
LESUNG | Erich Kästner | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
I
Als sie, krank von den letzten Kriegen,
tief in die Erde hinunterstiegen,
in die Kellerstädte, die drunten liegen,
war noch keinem der Völker klar,
daß es ein Abschied für immer war.
Sie stauten sich vor den Türen der Schächte
mit Nähmaschinen und Akten und Vieh,
daß man sie endlich nach unten brächte,
hinab in die künstlichen Tage und Nächte.
Und sie erbrachen, wenn einer schrie.
Ach, sie erschraken vor jeder Wolke!
War´s Hexerei oder war´s noch Natur?
Brachte sie Regen für Flüsse und Flur?
Oder hing Gift überm wartenden Volke,
das verstört in die Tiefe fuhr.
Sie flohen aus Gottes guter Stube.
Sie ließen die Wiesen, die Häuser, das Wehr,
den Hügelwind und den Wald und das Meer.
Sie fuhren mit Fahrstühlen in die Grube.
Und die Erde ward wüst und leer.
II
Drunten in den versunkenen Städten,
versunken, wie einst Vineta versank,
lebten sie weiter, hörten Motetten,
teilten Atome, lasen Gazetten,
lagen in Betten und hielten die Bank.
Ihre Neue Welt glich gekachelten Träumen.
Der Horizont war aus blauem Glas.
Die Angst schlief ein. Und die Menschheit vergaß.
Nur manchmal erzählten die Mütter von Bäumen
und die Märchen vom Veilchen, vom Mond und vom Gras
Himmel und Erde wurden zur Fabel.
Das Gewesene klang wie ein altes Gedicht.
Man wußte nichts mehr vom Turmbau zu Babel.
man wußte nichts mehr von Kain und Abel.
Und auf die Gräber schien Neonlicht.
Fachleute saßen an blanken, bequemen
Geräten und trieben Spiegelmagie.
An Periskopen hantierten sie
und gaben acht, ob die anderen kämen.
Aber die anderen kamen nie.
III
Droben zerfielen inzwischen die Städte.
Brücken und Bahnhöfe stürzten ein.
Die Fabriken sahn aus wie verrenkte Skelette.
Die Menschheit hatte die große Wette
verloren, und Pan war wieder allein.
Der Wald rückte näher, überfiel die Ruinen,
stieg durch die Fenster, zertrat die Maschinen,
steckte sich Türme ins grüne Haar,
griff Lokomotiven, spielte mit ihnen
und holte Christus vom Hochaltar.
Nun galten wieder die ewigen Regeln.
Die Gesetzestafeln zerbrach keiner mehr.
Es gehorchten die Rose, der Schnee und der Bär.
Der Himmel gehörte wieder den Vögeln
und den kleinen und großen Fischen das Meer.
Nur einmal, im Frühling, durchquerten das Schweigen
rollende Panzer, als ging´s in die Schlacht.
Sie kehrten, beladen mit Kirschblütenzweigen,
zurück, um sie drunten den Kindern zu zeigen.
Dann schlossen sich wieder die Türen zum Schacht.
4 September 2012 | |
Die Parabel des Fiesco von Friedrich Schiller zeigt uns, dass der Mensch als der “größte aller Schrecken” (Die Glocke) auf eine ordnungsgebietende Obrigkeit angewiesen ist, ein Zaumzeug, das ihm angelegt werden MUSS, damit er “funktioniert”.
Der Mensch ist im Gegensatz zur Tierwelt ein instinktreduziertes Wesen, dessen eigentliche Menschwerdung nur mit einem beträchtlichen Erziehungsaufwand zu leisten ist.
Sei es in Form der Willkürherrschaft eines Einzelnen, eines auferlegten Gesetzes oder eines regelinternalisierten Gewissens: auch der Erkenntnis Strahl der Selbstbestimmung braucht seine Richtungsangabe.
Freiheit ist nicht grenzenlos, sondern nur ein Bündel an Wahlmöglichkeiten.
Der Mensch ist und bleibt ein Titan, der gebändigt werden MUSS!
25 August 2011 | |
de Doktoro Benson (1932)
Dank an Profetak
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tablo | → | (ein) Tisch |
glaso | → | (ein) Glas |
pomo | → | (ein) Apfel |
libro | → | (ein) Buch |
krajono | → | (ein) Bleistift |
birdo | → | (ein) Vogel |
knabo | → | (ein) Junge |
knabino | → | (ein) Mädchen |
infano | → | (ein) Kind |
ŝuo | → | (ein) Schuh |
horloĝo | → | (eine) Uhr |
seĝo | → | (ein) Stuhl |
reĝo | → | (ein) König |
tajloro | → | (ein) Schneider |
soldato | → | (ein) ein Soldat |
mi | → | ich |
vi | → | du |
li, ŝi, ĝi | → | er, sie, es |
oni, ŝi | → | man |
ni | → | wir |
vi | → | ihr |
ili | → | sie (Mehrzahl/Plural) |
manĝi | → | essen |
trinki | → | trinken |
skribi | → | schreiben |
legi | → | lesen |
tranĉi | → | schneiden |
kudri | → | nähen |
esti | → | sein |
mi manĝas | → | ich esse |
mi trinkas | → | ich trinke |
mi skribas | → | ich schreibe |
vi trinkas | → | du trinkst / Sie trinken (Höflichkeitsform) |
vi manĝas | → | du isst / Sie essen (Höflichkeitsform) |
Vi estas soldato. | → | Du bist (ein) Soldat. |
Mi estas reĝo | → | Ich bin (ein) König. |
Mi estas soldato. | → | Ich bin (ein) Soldat. |
Li estas tajloro. | → | Er ist (ein) Schneider. |
Substantive und die dazugehörigen Adjektive erhalten im Akkusativ ein „-n“.
Eselsbrücke im Deutschen: Fragewort „wen?“
Mi kurdras veston. | → | Ich nähe die Weste. |
Mi tranĉas pomon. | → | Ich schneide den Apfel. |
Mi skribas leteron. | → | Ich schreibe den Brief. |
1 | → | unu |
2 | → | du |
3 | → | tri |
4 | → | kvar |
5 | → | kvin |
6 | → | ses |
7 | → | sep |
8 | → | ok |
9 | → | naŭ |
10 | → | dek |
100 | → | cent |
1.000 | → | mil |
1.000.000 | → | miliono |
11 | → | dek unu |
12 | → | dek du |
13 | → | dek tri |
20 | → | dudek |
30 | → | tridek |
40 | → | kvardek |
200 | → | ducent |
300 | → | tricent |
1887 | → | mil okcent okdek sep |
1990 | → | mil naŭcent naŭdek |
birdoj | → | (die) Vögel |
infanoj | → | (die) Kinder |
plumoj | → | (die) Feder |
komb-as, kombil-o | → | kämmen, (der) Kamm |
bala-as, balail-o | → | kehren, (der) Besen |
seg-as, segil-o | → | sägen, (die) Säge |
reĝ-o, reĝin-o | → | (ein) König, (eine) Königin |
leon-o, leonin-o | → | (ein) Löwe, (eine) Löwin |
kuk-o, kukin-o | → | (ein) Hahn, (eine) Henne |
pak-as, pakaĵ-o | → | packen, (ein) Gepäck |
bala-as, balaaĵ-o | → | kehren, (ein) Kehrzeug |
fos-as, fos-aĵ-o | → | graben, (ein) Graben |
juna, maljuna | → | jung, alt |
dika, maldika | → | dick, dünn |
bela, malbela | → | schön, häßlich |
fermita, malfermita | → | offen, geschlossen |